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Freiherr vom und zum Stein Weg

Freiherr vom und zum Stein Weg​

Freiherr vom und zum Stein Weg​

  • Parkplatz am Rathaus
  • Freiheit
  • Strandweg
  • Ruhrbrücke
  • Erdgaskugel
  • Steinbruch
  • Evangelisch-lutherische Kirche (Ruhrtaler Dom)
  • Parkplatz am Rathaus

Länge: ca. 11 km

Beginn und Ende des Rundweges ist das Rathaus. Parkplätze stehen zur Verfügung, auch Haltestellen des ÖPNV liegen in unmittelbarer Nähe.

An der rechten Ecke des 1909 fertig eingeweihten Rathauses sehen wir auf einem Sockel das im gleichen Jahr errichtete überlebensgroße Bronze-Standbild des Freiherrn vom und zum Stein (geboren am 26. Oktober 1757, gestorben am 29. Juni 1831). Es zeigt vom Stein als Reformer und als Verfechter einer städtischen Selbstverwaltung mit ernster, willensstarker Miene, seine Denkschrift in der linken, mit der rechten Hand seine Vorstellungen energisch unterstreichend. Wetter stand am Anfang seiner bemerkenswerten Laufbahn. 1780 in preußische Dienste getreten, übernahm er schon 1784 hier die Leitung des Märkischen Bergamtes.

Der Weg führt uns zunächst zu seinem ehemaligen Amtssitz. Dazu wenden wir uns nach links zur Freiheit, gehen rechts in die Straße Am Bollwerk und biegen nach ca. 80 m nach links in die Straße Freiheit ein. Im ersten Haus auf der rechten Seite, Haus Nr. 19, einer früheren Gaststätte, wohnte Freiherr v. u. z. Stein kurzzeitig, bis seine Räume im Bergamt bezugsbereit waren. Vorbei am malerischen „Fünf-Giebeleck“ schwenkt der Weg nach rechts in die Burgstraße und biegt nach wenigen Metern nach links in die Straße Im Kirchspiel ein. Das Gebäude des ehemaligen Bergamtes war an der Stelle der Renteischeune in den Jahren 1780 bis 1782 erbaut worden und im rechten Winkel unmittelbar dem Burgfried vorgelagert. Hier wohnte und leitete vom Stein von 1784 bis 1793 als Direktor das Bergamt, ab 1792 auch das Oberbergamt. Schon wenige Monate nach seinem Amtsantritt konnte er nach Inspektion der Ruhrzechen einen umfangreichen „Generalbefahrungsbericht“ vorlegen. Zielstrebig und erfolgreich setzte er daraufhin Verbesserungen in Kohlenabbau und -förderung sowie in der Zechenverwaltung durch. Seine Tüchtigkeit und seine Erfolge an der Ruhr führten vom Stein 1793 zu höheren Aufgaben im preußischen Staat. Dem Kohlenabbau nach Norden folgend wurde das Oberbergamt bereits 1803 nach Essen und das Bergamt 1815 nach Bochum verlegt. Das Bergamtsgebäude konnte Friedrich Harkort 1819 einschließlich des gesamten Burggeländes erwerben. Er richtete darin gemeinsam mit J. D. Kamp sowie dem englischen Ingenieur E. Thomas die „Mechanische Werkstätte“ ein, aus der über Nachfolgefirmen 1910 die DEMAG entstand. Zwischen 1871 und 1873 vollzog sich die Verlagerung der Fertigung in die Nähe des Bahnhofs in Alt-Wetter. Mit dem Umbau der restlichen Werkshallen in Wohnungen Mitte der 1920er Jahre erfolgte der Abriss des ehemaligen Bergamtsgebäudes.

Wir verlassen den Burghof nach rechts und stoßen an der Reformierten Kirche (sie wurde unter weitgehender Nutzung der Fundamente der um 1250 entstandenen Burgkapelle errichtet und 1894 eingeweiht) wieder auf die Burgstraße. Wir folgen dieser talwärts und passieren nach wenigen Schritten das so genannte Harkort-Haus (Burgstraße 17). Hier lebte Harkort in den 1850er Jahren, bis er sich dann in Hombruch (Dortmund) niederließ. Am Strandweg mündet der Freiherr vom und zum Stein Weg nach rechts in den Harkortweg, über den auch aus Richtung Herdecke kommend die GeoRoute Ruhr herangeführt wird. In Höhe des Schiffsanlegers erinnerte bis ins Jahr 2009 ein Dampfmaschinen-Schwungrad an das 1893 in Betrieb genommene Stabstahlwalzwerk des Stahlwerks Harkort-Eicken, das aus dem von den Brüdern Johann Caspar und Peter Nikolaus Harkort 1779 gegründeten Rohstahlhammer hervorgegangen war. Heute ist dieses im Schöntal zu besichtigen.

Nach Unterquerung der Eisenbahn- und Straßenbrücken verläuft unser Wanderweg weiter über den Weg Am Obergraben.

Nachdem wir die Gaststätte Bootshaus des Ruderclub Mark hinter uns gelassen haben, erkennen wir hinter dem jenseitigen Ufer das Wasserwerk Volmarstein. Es wurde ab 1877 für die damalige Stadt Barmen errichtet (Barmer Wasserwerk) und ist seit 1982 im Besitz der AVU. Dort am Kaltenborn überspannt eine Hängeseilbrücke aus dem Jahr 1893 die Ruhr. Sie ist die älteste noch bestehende Brücke im mittleren Ruhrtal. An der Einbiegung des Weges nach rechts in die Schöntaler Straße sollten Sie zunächst ein paar Schritte geradeaus gehen in die Zufahrt zum Kraftwerk Harkort (RWE). Das Gebäude des Turbinenkraftwerkes war 1908 eines der ersten Bauwerke des bekannten Architekten Bruno Taut (1880 – 1938). Das Kraftwerk war mit vier Turbinen und Generatoren ausgerüstet, die eine Gesamtleistung von rund 1,2 MW erbrachten. Mit Aufstauung des Harkortsees im Jahr 1931 wurde der Bau verlängert und erhielt stärkere Maschinen. Das heute von der RWE betriebene Wasserkraftwerk hat eine Leistung von 6,1 MW.

Auf die „Schöntaler Straße“ zurückgekehrt verlassen wir diese nach ca. 160 m nach links auf das ehemalige REME-Gelände. Dort lag vormals das Stahlwerk Harkort-Eicken, von dessen Existenz außer dem Kraftwerk noch heute das Verwaltungsgebäude, einige Werkshallen und ein etwa 40 m hoher Wasserturm zeugen. Es kann wohl als der Ursprung der heutigen Deutsche Edelstahlwerke GmbH angesehen werden. Den Wanderzeichen folgend erreichen wir den Ruhrdeich, auf dem wir weitergehen vorbei am Pegel Wetter (Ruhrverband, Erläuterungstafel) in Richtung Ruhrbrücke (1899/1954). Nach Überquerung der Ruhr (zu vom Steins Zeit verkehrte dort nur eine Fähre, die „Untere Fähre“) überschreiten wir die Grundschötteler Straße (B234) und gehen parallel der „Oberwengerner Straße“, um nach ca. 270 m nach links in die Straße Haus Hove einzuschwenken.

Bergan steigend sehen wir linker Hand die Toranlage (1754) mit Wehrturm (1616) und Stallungen, sowie das um 1920 wieder errichtete Herrenhaus des ehemaligen Rittergutes Haus Hove. Zur Zeit des Freiherrn vom Stein waren deren Besitzer, die Herren von Schwachenberg, einer der größten Gewerken im Schlebuscher Revier, die u.a. maßgeblich am Bau des Schlebuscher Erbstollens (ab 1765) beteiligt waren, der mit seiner Vollendung etwa 100 Jahre später der längste und bedeutendste des Ruhrreviers wurde.

Weiter gehend biegen wir nach rechts in die Hoffmann-von-Fallersleben-Straße ein. Hinter der Sporthalle am Geschwister-Scholl-Gymnasium führt eine Treppe hinunter in die südwestliche Spitze des ehemaligen Tonschieferbruches (Kiesschacht genannt) der 1963 stillgelegten Volmarsteiner Dampfziegelei (Carl Bönnhoff). Heute befindet sich dort eine Tennishalle und ein Sportplatz. Wir verlassen die Treppe nach links und stehen nach wenigen Metern vor mächtigen Toneisensteinknollen in der linken Böschung. Zurückkehrend gehen wir nach rechts auf der „Hoffmann-von-Fallersleben-Straße“ weiter. An der Einmündung der Straße Am Wilshause erreichen wir über einen kurzen Verbindungsweg den Stetroter Weg, über den auch der Bergbau-Rundweg Erbstollenweg verläuft, dem wir nach rechts folgen. Im Tale hebt sich deutlich die Erdgaskugel der AVU ab. An der Einmündung des Weges in die Oberwengerner Straße wenden wir uns nach links und biegen nach etwa 160 m im scharfen Winkel in Höhe der Übersichtstafel nach links in das Limbecker Tal ein. Nach wenigen Metern sehen wir aus der Rösche des Schlebuscher Erbstollens den Stollenbach in das Bachbett der Limbecke strömen. Etwa 200 m oberhalb erwartet uns der Zugangsstollen zum Erbstollen und die Gezähekammer mit einem eindrucksvollen Eingangsportal. Bergan steigend windet sich der Weg am oberen Rand eines größeren ehemaligen Steinbruchs (Kiesschacht genannt) entlang, aus dem eine zweite im Tal betriebene Ziegelei (Ludwig Bönnhoff) mit Tonschiefer versorgt wurde. Etwa 350 m weiter liegt an der linken Seite ein kleinerer aufgegebener Sandsteinbruch. Nach weiteren 500 m mündet der Pfad in die Straße Horstbecke ein. Während die GeoRoute Ruhr dort nach rechts weitergeführt wird (über den Erbstollenweg zum karthografischen Mittelpunkt von Wetter und weiter zum Neuwülfingsburg Weg), biegen wir im spitzen Winkel nach links ab und treffen nach Überschreitung des Höhenrückens (lohnender Ausblick auf den Höstreichberg und ins Ruhrtal) wieder auf den Stetroter Weg. Diesen gehen wir talwärts und treten nach Erreichen des Verbindungsweges zur „Hoffmann-von-Fallersleben-Straße“ den Rückweg zur Ruhrbrücke an. An der Straßenkreuzung vor der Overwegbrücke überqueren wir die „Oberwengerner Straße“ und biegen nach links auf die Brücke ein. Auf der linken Seite bleibend gehen wir geradeaus auf der Ruhrstraße weiter und kommen nach Unterquerung der Bahnlinie Hagen-Witten auf die Bahnhofstraße. Links liegt der sehenswerte Bahnhof Wetter (Ruhr). Er entstand 1905, ausgeführt in heimischem Sandstein, der den ersten Bahnhof, einen Fachwerkbau, ersetzte, der mit dem Bau der Bergisch-Märkischen Eisenbahn 1848 errichtet worden war. Heute besteht in Wetter nur noch ein Haltepunkt. Das Bahnhofsgebäude konnte aber einer anderen Nutzung zugeführt werden. So sind dort u. a. die Stadtbücherei sowie eine Gastronomie eingezogen. Der Bahnhofstraße geradeaus folgend erreichen wir die Kaiserstraße, in die wir links am Sparkassengebäude einbiegen, an der Ampelanlage überqueren und auf der Bismarckstraße leicht ansteigend auf die Evangelisch-lutherische Kirche (Ruhrtaler Dom) (1906) zugehen (Ev.-luth. Kirchengemeinde Wetter (Ruhr)). Dieser große dreischiffige Bau wilhelminischer Stilrichtung wurde auf dem Platz der 1904 abgerissenen alten Dorfkirche errichtet und 1906 eingeweiht. Vor dem Treppenaufgang wenden wir uns nach links und stoßen auf die Königsstraße, in die wir nach rechts einbiegen. Diese Straße verband in früherer Zeit als „Kirchweg“ die Freiheit mit dem Dorf Wetter. Auch die Kirchgänger der Freiheit mussten zum Gottesdienst in die Dorfkirche gehen, die Burgkapelle war den Burgmannen vorbehalten. Auch Freiherr vom und zum Stein wird diesen Weg gewählt haben, wenn er mit einer Kutsche oder hoch zu Ross die Steinkohlenreviere auf der jenseitigen Ruhrseite inspizieren wollte. Dem Straßenverlauf folgend kommen wir an der Kreuzung Ecke Wilhelmstraße an einer der ältesten noch erhaltenen Gasthäuser in Alt-Wetter, der Gaststätte Zur Eiche, vorbei. Bis Mitte der 1950er Jahre stand sie im Schatten einer wohl 450 Jahre alten Eiche. Die heutige Eiche, „Freiheitseiche“ genannt, wurde 1957 gepflanzt. Zu ihren Füßen erinnert ein 1819 errichtetes Denkmal an die Freiheitskriege.

Nach Erreichen der Kaiserstraße biegen wir nach rechts und stehen nach wenigen Schritten wieder am Rathaus.