Bücherschrank für Grundschöttel: Ein Treffpunkt für Lesende und die Gemeinschaft

Wer in den letzten Tagen an der Bushaltestelle in Grundschöttel in Fahrtrichtung Alt-Wetter vorbeigefahren ist, wird die Veränderung schon bemerkt haben: Den kleinen Park ziert ein Schrank, der mit lauter Büchern gefüllt ist. Zudem erstrahlt das Wartehäuschen in neuem Glanz.

Nach langer Planungszeit war es vergangenen Dienstag endlich soweit und der lang ersehnte Bücherschrank wurde feierlich an Bürgermeister Frank Hasenberg, stellvertretend für die Stadt Wetter (Ruhr), übergeben.

Hier können insbesondere die „Grundschötteler“ nun neuen Lesestoff finden und im Gegenzug ihre ausgelesenen Bücher zur Verfügung stellen. Der Bücherschrank ist dauerhaft geöffnet und bietet somit an 24 Stunden am Tag und sieben Tagen in der Woche die uneingeschränkte Möglichkeit für kreativen und obendrein noch nachhaltigen Austausch.

Bereits im November 2017 wurde auf der damaligen Stadtteilkonferenz die Idee für einen Bücherschrank in Grundschöttel geboren und die Organisation von einem ehrenamtlichen Team übernommen.

Es folgten intensive Planungen mit Stadt und Stadtbetrieb, um möglichst allen Anforderungen gerecht zu werden. So sollte der Bücherschrank robust genug sein, um auch möglichem Vandalismus gewachsen zu sein, zugleich jedoch auch barrierefrei und nicht zuletzt natürlich auch schick anzusehen. Fündig wurde man schließlich bei dem Unternehmen UrbanLife, das bereits in anderen Städten an der Aufstellung von Bücherschränken mitwirkte und den 2,10 m hohen Schrank für Grundschöttel eigens anfertigte. Möglich gemacht haben das zahlreiche heimische Firmen, die als Sponsoren das Projekt unterstützt haben.

Mit Malermeister Walter Hunsmann beteiligte sich ein weiterer heimischer Unternehmer, der dem Wartehäuschen der Bushaltestelle einen frischen Anstrich im Bücherregal-Design spendierte.

Zentral und für alle gut sichtbar ist als Aufstellungsort die Wahl auf den kleinen Park an der Grundschötteler Straße gefallen. Diese Fläche wurde von der Stadt Wetter (Ruhr) zur Verfügung gestellt.

Zur Aufstellung am Mittwoch trafen sich alle Beteiligten am neuen alten Treffpunkt in Grundschöttel und begutachteten das Werk nicht ohne Stolz. Bürgermeister Hasenberg weihte den Bücherschrank mit einem symbolischen ersten Buch ein und dankte Ehrenamtlichen und Sponsoren für ihr Engagement. „Ich bin mir sicher, dass der Bücherschrank seine Liebhaber und Lesefreunde finden wird. Und das ganz gleich, ob es sich dabei um tag- oder nachtaktive Lesende handelt – denn der Bücherschrank ist rund um die Uhr geöffnet. Wir würden uns alle freuen, wenn dieser literarische Umschlagsplatz in Grundschöttel stark genutzt wird und damit für noch mehr Kommunikation und Gemeinsamkeit in ganz Wetter führt.“

Ein engagiertes Team, das mit der Zeit weiter gewachsen ist, fungiert als Ansprechpartner und wird sich um die Pflege des Schrankes kümmern.

Bilder:
1. Bürgermeister Frank Hasenberg und Dr. Gerhard Thiele bei der Enthüllung des Bücherschranks
2. Bürgermeister Frank Hasenberg stellt das erste Buch in den Bücherschrank.

Fotos: Stadt Wetter (Ruhr)

Wetter (Ruhr) heimatet 2020

Heimat hat für jeden eine ganz persönliche Bedeutung. Eine Bedeutung, die sich in den letzten Jahren noch verstärkt hat und die sich zurzeit nochmal neu zu definieren scheint.

Besonders in der aktuellen Situation in Bezug auf den Corona-Virus und seine Folgen gehören zu einem Gefühl von Heimat viel mehr Faktoren, als nur der bloße Ort, an dem wir uns aufhalten. Auch wenn wir in Zeiten von #stayhome und #wirbleibenzuhause unseren Lebensmittelpunkt genau dorthin verlagern mussten.

Es sind die Menschen, die derzeit auch hier in Wetter ein besonders hohes Maß an Engagement und Solidarität beweisen, es sind die Traditionen, mit denen wir großgeworden sind, und die uns Halt geben und nicht zuletzt eine Stadt, in der wir nicht zu Gast, sondern zuhause sind. „Dass ein solches Heimatgefühl entstehen kann, liegt vor allem an den Menschen, die sich ständig darum bemühen, unsere Stadt zu erhalten, weiterzuentwickeln und lebenswert zu gestalten“, so Bürgermeister Frank Hasenberg. „Das gilt insbesondere in dieser Ausnahmesituation“, ergänzt Marietta Elsche, Ehrenamtskoordinatorin der Stadt Wetter (Ruhr).

Das Land NRW will diese größtenteils ehrenamtlich und im Hintergrund arbeitenden Menschen ins Rampenlicht holen und das Engagement mit finanzieller Unterstützung fördern. Das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung hat hierfür den Heimat-Preis geschaffen, der über die Kommunen ausgeschüttet wird. Dieser Preis wurde bereits im letzten Jahr in Wetter (Ruhr) vergeben. Über diese besondere Auszeichnung konnten sich das Bürgerforum Esborn und der Heimatverein freuen. In diesem Jahr geht der Heimat-Preis in die zweite Runde.
Ab sofort ist es möglich, sich zu bewerben. Infrage kommen Wetteraner Projekte und Institutionen in den Kategorien „Heimat geben“ (Schwerpunkt Integration), „- leben“ (Menschengerechte Stadt Wetter (Ruhr)), „- gestalten“ (lokale Identität stärken und fördern) und „- pflegen“ (Tradition und Brauchtum).

Umfasst ist somit ein breites Spektrum heimatfördernder Tätigkeiten. Von den naheliegenden Bereichen wie Brauchtums- und Denkmalpflege über soziale und integrative Arbeit für ein gleichgestelltes Zusammenleben, bis hin zu innovativen Maßnahmen, um Heimat auf zukünftige Aufgaben vorzubereiten und so auf lange Sicht zu erhalten.

Auch die vorausschauende Heimatpflege ist Zielrichtung des Heimatpreises. Denn von der ideellen und finanziellen Förderung sollen letztlich nicht nur die Preisträger profitieren, vor allem soll auch das generelle Bewusstsein für den Stellenwert ehrenamtlichen Engagements gestärkt und durch die öffentliche Wertschätzung ein weiterer Anreiz geschaffen werden.

Aus allen Bewerbungen werden bis zu drei Gewinner ausgewählt. Als Preisgeld sind 5.000 Euro ausgeschrieben, die bei mehreren Gewinnern aufgeteilt werden.

Der Preis wird in der ersten Septemberwoche verliehen. Wo die Verleihung stattfindet, ist noch nicht klar, denn die Verwaltung hat sich etwas Besonderes einfallen lassen: Die Jury, die aus Ratsmitgliedern aller Fraktionen, Bürgermeister Frank Hasenberg und Marietta Elsche von der Verwaltung besteht, wird den Preis an einem zentralen Ort (z. B. Dorfplatz Volmarstein) in dem Ortsteil verleihen, in dem die oder der PreisträgerIn beheimatet ist. Neben der feierlichen Übergabe wird es ein kleines Rahmenprogramm geben.

Und wenn es mehrere Preisträger gibt? Dann wird der Ort gewechselt und die Zelte woanders aufgeschlagen. „Wir freuen uns auf zahlreiche Bewerbungen“, sagt Marietta Elsche. Das Bewerbungsformular ist online unter stadt-wetter.de zu finden oder auf Anfrage im Bürgermeisterbüro erhältlich. Bewerbungen sind bis 31. Juli 2020 an ehrenamt@stadt-wetter.de oder an das Bürgermeisterbüro, Kaiserstr. 170, 58300 Wetter (Ruhr) zu richten.

Bild: Bürgermeister Frank Hasenberg und Ehrenamtskoordinatorin Marietta Elsche übergeben in der ersten Septemberwoche den Heimatpreis. Foto: Stadt Wetter (Ruhr)